Osterwasser
Ein weitverbreiteter Brauch ist das Osterwasserholen. Dem Osterwasser wurde eine heilende Wirkung nachgesagt. Sogar von ewiger Jugend und Schönheit sprach man vielerorts.
Um in den Genuss der positiven Effekte zu gelangen gab es ein gewisses Reglement an welches Frau sich halten musste. Dieses unterschied sich stark von Ort zu Ort. Dabei gab es nicht nur Abweichungen bei der zu tragenden Tracht, auch war der Ort des Wasserschöpfens und der Personenkreis, welcher in die Gunst kam diesen Osterbrauch durchzuführen ein unterschiedlicher. So wurde in der Nacht zum Ostersonntag in Lehde um Mitternacht vom Kahn das Wasser aus Fließkreuzungen geschöpft, in Raddusch dagegen wurde darauf geachtet, dass das Wasser in Richtung Osten floss und in Burg musste es aus einem gegenläufigem fließ stammen.
Eines war allerdings in allen Orten gleich… das Osterwasserholen war ein stiller Brauch. Nur stillschweigend durfte geschöpft und transportiert werden. Wurde dabei geredet oder gelacht verwandelte es sich zu „Plapperwasser“ und verlor seine Wirkung. Klar, dass sich die Burschen daraus einen Spaß machten, die Mädchen und jungen Frauen zu erschreckenk.